Artikel:
In einer Welt, in der Erbschaften lange Zeit als selbstverständlich galten, zeichnet sich derzeit ein zunehmender Trend ab, der viele potenzielle Erben zum Nachdenken bringt. Die Generation der Babyboomer, die zwischen den Jahren 1946 und 1964 geboren wurde, ändert zunehmend ihre Einstellung zur Weitergabe ihres Vermögens. Viele dieser älteren Erwachsenen, die oft den Ruf haben, fleißige Sparer zu sein, verfolgen nun den Ansatz, ihr Vermögen bis zum Lebensende aktiv zu nutzen. “Sterben mit Null” lautet die neue Devise, eine Finanzstrategie, die den Fokus darauf legt, das Geld zweckbewusst im Laufe des Lebens auszugeben, anstatt es für die Nachkommen zu hinterlassen.
Diese Veränderung in der Denkweise hat tiefgreifende wirtschaftliche und soziale Auswirkungen. Für viele Angehörige der Generation X und Millennials bedeutet das, neu über ihre finanziellen Erwartungen und Planungen nachzudenken. Traditionell sind Inheritance in vielen Familien eine bedeutende finanzielle Unterstützung, die zur Tilgung von Schulden, zum Erwerb von Wohneigentum oder zur Sicherung der eigenen Altersvorsorge genutzt wird. Doch mit der zunehmenden Bereitschaft der Babyboomer, ihr Geld weniger sparsam und mehr auf persönliche Erlebnisse und Genuss auszurichten, wird die finanzielle Zukunft für viele potenzielle Erben unsicherer.
Babyboomer betonen derweil die Bedeutung von Lebensqualität und Erfahrungen. Sie sind oftmals der Meinung, dass sie das Vermögen, das sie im Laufe ihres Lebens aufgebaut haben, auch selbst genießen sollten. Viele haben den Wunsch, ihre hart verdienten Gelder in Reisen, Bildung sowie Komfort im Alter zu investieren. Das Ziel ist es, das Maximum aus dem Leben herauszuholen, ohne ein schwer lastendes Erbe zu hinterlassen. Diese Mentalität wird zunehmend offen in Gesprächen mit ihren Kindern thematisiert, um unrealistischen finanziellen Erwartungen vorzubeugen und neue Wege der individuellen Vorsorge zu besprechen.
Der Trend zeigt auch, dass die nächste Generation möglicherweise weniger auf Erbschaften und mehr auf Eigeninitiative setzen muss. Experten empfehlen jungen Erwachsenen, ihre Finanzplanung verstärkt in die eigene Hand zu nehmen, frühzeitig zu investieren und die eigene Altersvorsorge selbstständig aufzubauen. Diese neuen Entwicklungen werfen letztlich grundlegende Fragen über den Wert von Geld und Vermögensweitergabe auf und fordern sowohl ältere als auch jüngere Generationen dazu heraus, ihre Herangehensweise an persönliche Finanzen zu überdenken.
Quelle:
– Don’t count on an inheritance: Baby boomers are hanging on to their money (https://www.marketwatch.com/story/dont-count-on-an-inheritance-baby-boomers-are-hanging-on-to-their-money-8c3f0917?mod=mw_rss_topstories)