Artikel:
Bei Scheidungsfällen steht häufig die Frage im Raum, wie sich das Vermögen, insbesondere Immobilien, aufteilen lässt, wenn nicht beide Ehepartner offiziell als Eigentümer geführt werden. Im vorliegenden Fall hat eine Frau ihren Mann finanziell dabei unterstützt, ein Haus zu renovieren. Obwohl die Ehe mittlerweile bereits 15 Jahre besteht, steht ihr Name nicht auf dem Grundbuch der betreffenden Immobilie, die als Mietobjekt genutzt wird. Dies wirft die Frage auf, ob sie im Falle einer Scheidung Anspruch auf das Eigentum oder zumindest einen finanziellen Ausgleich haben könnte.
Grundsätzlich regelt der gesetzliche Güterstand der Zugewinngemeinschaft die Vermögensverhältnisse während der Ehe. Hierbei wird das während der Ehe erworbene Vermögen im Fall einer Scheidung hälftig geteilt. Allerdings ist die Tatsache, dass ihr Name nicht im Grundbuch eingetragen ist, ein potenzielles Hindernis bei der direkten Beanspruchung des Besitzes. Jedoch kann der finanzielle Beitrag zur Renovierung möglicherweise als gemeinsame Investition gewertet werden. In einem solchen Szenario könnte ihr ein Teil des Vermögensausgleichs zustehen, je nach Beweislage und nachweislicher Bereicherung ihres Mannes durch ihre Investition.
Neben den rechtlichen Aspekten des Besitzanspruchs spielt auch die moralische Dimension eine Rolle. In einer Ehe wird häufig davon ausgegangen, dass beide Partner zum gemeinsamen Haushalts- und Lebensunterhalt beitragen. Daher könnten Bemühungen, wie die finanzielle Unterstützung bei der Renovierung, als Teil einer gemeinsamen Lebensplanung gewertet werden. Hierbei könnte ein Anwalt helfen, entsprechende Argumentationen zu formulieren und die Rechte der Frau im Falle einer Scheidung zu stärken.
Dieser Fall verdeutlicht die Wichtigkeit klarer Absprachen und Dokumentationen finanzieller Beiträge innerhalb der Ehe, um potenzielle Konflikte im Falle einer Trennung zu vermeiden. Rechtliche Beratung kann helfen, Verständnis über Eigentumsrechte und eventuelle Ansprüche zu schaffen, insbesondere wenn große Investitionen wie Immobilien im Spiel sind. Eine sorgfältige juristische Prüfung der Situation und entsprechende Beweisführungen sind entscheidend, um Chancengleichheit innerhalb einer Ehe und auch im Falle einer Scheidung zu gewährleisten.
Quelle:
– My husband used my money to renovate his house. Will I now get half of his property in a divorce? (https://www.marketwatch.com/story/my-husband-and-i-used-joint-funds-to-renovate-and-prepare-his-house-for-sale-do-i-now-own-half-2959f5ea?mod=mw_rss_topstories)