Artikel:
In einer Zeit wirtschaftlicher Unsicherheit und Marktschwankungen erwägt Ken Griffin, Chef von Citadel, einer der erfolgreichsten Hedgefonds weltweit, eine defensive Anlagephilosophie. In einer kürzlichen Aussage warb er für das Halten von Bargeld als eine sinnvolle Strategie. Angesichts der drohenden wirtschaftlichen Risiken, wie dem eskalierenden Handelskrieg und steigenden Rezessionsängsten, gewinnt seine Sichtweise an Bedeutung. Die Frage bleibt jedoch, ob diese Defensive auch für langfristig orientierte Investoren der richtige Ansatz ist.
Griffins Argumente reflektieren die momentane Unsicherheit an den Finanzmärkten. Für Investoren bedeutet Cash-Holdings eine Möglichkeit, flexibel und schnell auf plötzliche Marktveränderungen zu reagieren. In einem Szenario, in dem Vermögenswerte stark an Wert verlieren, bietet Bargeld Stabilität und Schutz vor potenziellen Verlusten. Dies verschafft dem Investor Spielraum, um bei einer Markterholung günstige Ein- und Ausstiegsgelegenheiten zu nutzen. Insbesondere in Zeiten hoher Volatilität kann das Zurückhalten liquider Mittel, das sogenannte “Trockene Pulver”, eine kluge Taktik sein.
Dennoch bleibt die langfristige Relevanz dieser Strategie umstritten. Viele Finanzexperten argumentieren, dass das Halten von zu viel Bargeld in Zeiten steigender Inflation zu einem realen Wertverlust führen kann. Historisch gesehen hat sich das kontinuierliche Investieren in eine diversifizierte Mischung aus Aktien und Anleihen insbesondere für langfristige Anleger als erfolgreich erwiesen. Diese Strategie minimiert das Risiko, den richtigen Zeitpunkt für Ein- und Ausstiege zu verpassen. Während also das Halten von Bargeld kurzfristig eine sinnvolle Absicherung darstellen kann, sprechen die Vorteile einer vollständig investierten Strategie meist stärker für sich, wenn es um den langfristigen Vermögensaufbau geht.
Insgesamt wirft Griffins Standpunkt ein Schlaglicht auf die anhaltende Debatte um die beste Herangehensweise an Marktinstabilität. Während kurzfristige Taktiken immer wichtiger werden, bleibt die Notwendigkeit einer gut durchdachten und auf individuelle Ziele abgestimmten Investitionsstrategie von zentraler Bedeutung für jeden Anleger. Letztendlich sollten Investoren ihre Entscheidungen auf der Grundlage ihrer spezifischen Ziele, Risikotoleranzen und Marktanalyen treffen.
Quelle:
– Ken Griffin Says “Holding Cash Would’ve Been the Best.” But Is Defense Really the Right Play for Long-Term Investors? (https://www.fool.com/investing/2025/05/21/ken-griffin-says-holding-cash-wouldve-been-best/?.tsrc=rss)