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Der US-Dollar hat in diesem Jahr eine bemerkenswerte Abschwächung erlebt, trotz der soliden Performance sowohl der US-Aktien- als auch der Anleihemärkte. Diese Entwicklung wirft Fragen auf, zumal sonstige wirtschaftliche Indikatoren eigentlich eine Stärke der Währung vermuten ließen. Die Dollar-Abwertung könnte vielschichtige Ursachen haben, darunter geopolitische Unsicherheiten oder veränderte Erwartungen an die Geldpolitik der US-Notenbank.
Gleichzeitig zeigt sich auf dem US-amerikanischen Anleihemarkt eine interessante Entwicklung: Die sogenannte “Bull Steepening” der Renditekurve. Dies bedeutet, dass die kurzfristigen Zinsen gefallen sind, während langfristige Zinsen stabil bleiben oder sogar steigen. Insbesondere die 2- und 3-jährigen Anleiherenditen haben sich in diesem Zuge um 4 Basispunkte verringert. Diese Bewegungen deuten darauf hin, dass Investoren möglicherweise eine Entspannung der Zinssätze erwarten oder sich auf veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen einstellen.
Parallel dazu drängen sowohl Wall Street als auch Main Street auf eine Überarbeitung der internationalen Steuerregelungen. Konkret geht es um den Umgang mit ausländischen Steuern im aktuellen US-Haushaltsentwurf. Unternehmen und Investoren hoffen auf eine Reform, die amerikanischen Firmen im Ausland steuerliche Erleichterungen verschafft und damit deren Wettbewerbsfähigkeit erhöht. Diese steuerpolitischen Anpassungen könnten signifikante Einflüsse auf die Kapitalflüsse und damit auch auf die Stärke der Landeswährung haben.
In Summe zeigt sich, dass der schwächelnde US-Dollar trotz solider heimischer wirtschaftlicher Parameter ein komplexes Bild widerspiegelt. Neben innerstaatlichen Faktoren sind vor allem internationale Konjunkturerwartungen sowie politische und steuerliche Fragen entscheidend. Die Marktakteure werden diese Entwicklungen aufmerksam verfolgen, um die entsprechenden Schlüsse für künftige Investitionen zu ziehen. Währenddessen könnten weitere Steueranpassungen und Zinspolitiken in den kommenden Monaten für zusätzliche Volatilität sorgen.
Quelle:
– Trading Day-London calling, stocks crawling higher (https://uk.finance.yahoo.com/news/trading-day-london-calling-stocks-211005417.html?.tsrc=rss)