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Die steuerlichen Planungen der Wohlhabenden in den USA könnten vor einer großen Herausforderung stehen, da die Diskussionen über die zukünftige Gestaltung der Nachlasssteuer hohe Wellen schlagen. Ein zentraler Punkt ist die derzeitige Freigrenze von 15 Millionen Dollar, die den Reichen einen beträchtlichen Vorteil verschafft. Diese Regelung, die ursprünglich im Zuge der Steuerreform 2017 eingeführt wurde, könnte jedoch Gegenstand künftiger Anpassungen sein.
Aktuell stehen die Nachlassregelungen auf der Agenda des US-Kongresses, wobei sich insbesondere progressive Abgeordnete für Änderungen starkmachen. Ihre Argumentation gründet darauf, dass die hohe Freigrenze zur Vermögenskonzentration beiträgt und damit die soziale Ungleichheit befördert. Sollte es zu einer Senkung der Freigrenze kommen, könnten viele Vermögende gezwungen sein, ihre bisherige Nachlassplanung grundlegend zu überdenken und neue Strategien für die Vermögensübertragung zu entwickeln.
Für Vermögensverwalter und Steuerberater bedeutet diese Unsicherheit eine erhöhte Komplexität bei der Beratung ihrer Klienten. Eine vorausschauende Planung erfordert, alle Eventualitäten zu berücksichtigen und flexible Lösungen zu entwickeln, die auch bei einer möglichen Gesetzesänderung greifen. Im Gespräch sind verschiedene Modelle, die von einer deutlichen Senkung der Freigrenze bis hin zu neuen steuerlichen Anreizen reichen könnten.
Im politischen Diskurs zeigt sich jedoch auch Widerstand gegen eine Veränderung der derzeitigen Regelungen. Kritiker argumentieren, dass eine Senkung der Freigrenze Familienbetriebe und Landwirte unverhältnismäßig belasten könnte. Diese Gruppen könnten gezwungen sein, Teile ihres Besitzes zu verkaufen, um steuerliche Verpflichtungen zu erfüllen. Eine endgültige Entscheidung scheint noch in weiter Ferne zu sein, was bedeutet, dass die finanzielle Landschaft für Vermögende weiterhin von Unsicherheiten geprägt bleibt. Ob die Freigrenze schließlich bestehen bleibt oder angepasst wird, wird im Endeffekt nicht nur die Reichen betreffen, sondern auch tiefgreifende wirtschaftliche und gesellschaftliche Konsequenzen mit sich bringen.
Quelle:
– The rich are not out of the woods on estate taxes, with $15 million exemption on table (https://www.marketwatch.com/story/a-15-million-proposal-the-rich-are-not-out-of-the-woods-on-estate-taxes-4e7ff9d1?mod=mw_rss_topstories)