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Die Industrieproduktion in den USA setzte ihren Abwärtstrend im Mai weiter fort und erreichte ein Tief, welches die Industrie zuletzt im Zuge der Finanzkrise 2009 verzeichnet hatte. Die rückläufige Produktionsaktivität ist hauptsächlich auf die schwache Nachfrage zurückzuführen, die durch bestehende Zölle und Handelsunsicherheiten belastet wird. Die jüngsten Zahlen geben den Entscheidungsträgern im Innen- und Außenwirtschaftsbereich Anlass zur Sorge, da sie auf eine anhaltende Schwäche im verarbeitenden Gewerbe hinweisen, das in der Vergangenheit als Rückgrat der US-Wirtschaft galt.
Besonders eindringlich zeigt sich die Problematik in der anhaltenden Reduzierung von Importen, die im Mai den niedrigsten Stand seit 2009 erreichten. Dieses Niveau, das sich im Zuge von damals tiefen wirtschaftlichen Einschnitten abzeichnete, macht deutlich, wie stark Zölle auf Rohstoffe und fertige Waren den Umfang der wirtschaftlichen Aktivitäten beeinflussen können. Diese Dynamik führt zu einer Art Teufelskreis: Unternehmen, die auf importierte Materialien angewiesen sind, spüren vermehrten Preisdruck, was schließlich auch die Wettbewerbsfähigkeit auf den Weltmärkten beeinträchtigt. Analysten warnen, dass dies langfristig den Zugang zu wichtigen Vorprodukten beeinträchtigen und die Innovationskraft der Industrie schwächen könnte.
Dennoch ist nicht das gesamte Bild von Dunkelheit gezeichnet. Einige Experten weisen darauf hin, dass das verarbeitende Gewerbe sich in einer Phase der Anpassung befindet. Der gegenwärtige Druck könnte längerfristig zu mehr Binnenproduktion führen, wenn die Unternehmen gezwungen sind, lokale Bezugsquellen zu finden oder neue Produktionsstrategien zu entwickeln. Diese Entwicklung kann dazu beitragen, die Wertschöpfungskette innerhalb der USA zu stärken und neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Die kommenden Monate dürften entscheidend dafür sein, wie sich der Sektor weiterentwickelt. Die wirtschaftspolitischen Entscheidungsträger müssen abwägen, wie bestehende Zollregime und Handelsstrategien eventuell angepasst werden sollten, um der Industrie unter die Arme zu greifen, ohne die dringend benötigte marktwirtschaftliche Anpassung zu untergraben. Nur durch eine konzertierte Anstrengung von Regierung, Wirtschaft und Handel kann eine Balance zwischen Wettbewerb und Marktzugang gefunden werden.
Quelle:
– Manufacturing activity contracted in May as imports hit lowest level since 2009 (https://finance.yahoo.com/news/manufacturing-activity-contracted-in-may-as-imports-hit-lowest-level-since-2009-151733477.html?.tsrc=rss)