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Es ist ein beunruhigendes Phänomen, das viele wohlhabende Familien auf der ganzen Welt betrifft: das Vermögen, das von einer Generation aufgebaut wurde, scheint selten die Enkel zu erreichen. Diese Beobachtung wird oft als “Vanderbilt-Fluch” bezeichnet, benannt nach der berühmten amerikanischen Familie, deren riesiges Vermögen in nur drei Generationen schwand. Doch was sind die Ursachen für diesen drastischen Verlust von Wohlstand und wie können Familien gegensteuern?
Eine der wesentlichen Ursachen für den Vermögensverlust zwischen den Generationen ist der Mangel an entsprechender Finanzbildung und -planung. Die Gründer von Familienvermögen, oft Pioniere und Unternehmer, verfügen über spezifisches Wissen und Fähigkeiten, um ihr Vermögen zu mehren und zu erhalten. Diese Kompetenzen werden selten systematisch weitergegeben, wodurch nachfolgende Generationen mangelhaft auf die Verantwortung der Vermögensverwaltung vorbereitet sind. Zudem fehlt oft eine gemeinsam getragene Mission oder Wertebasis, die die Familienmitglieder miteinander verbindet. Der Aufbau einer klaren Kommunikationskultur und die Einrichtung von Familienräten oder Trustfonds können dabei helfen, das Vermögen langfristig zu bewahren.
Ein weiterer zentraler Punkt ist der Lebensstil der nachfolgenden Generationen, der oft an den Wohlstand angepasst wird, ohne dessen Quelle und Grenzen zu verstehen. Großeltern und Eltern sind häufig bestrebt, ihren Nachkommen ein schönes Leben zu ermöglichen, ohne die Bedeutung eines verantwortungsvollen Umgangs mit Geld zu vermitteln. Diese Nachlässigkeit kann schnell zum Verzehr anstatt zur Sicherung des Vermögens führen. Hier können familieninterne Workshops und eine verstärkte Bildung in Finanzfragen Abhilfe schaffen, sodass alle Beteiligten die Notwendigkeit einer nachhaltigen Vermögensverwaltung begreifen.
Letztlich kommt es darauf an, eine strategische finanzielle Planung und ein Bewusstsein innerhalb der Familie zu fördern. Experten empfehlen, realistische Ziele für die Nutznießung und Vermehrung des Familienvermögens zu definieren und externe, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um die eigenen Entscheidungen kritisch zu hinterfragen. Damit kann das Risiko eines Generationenfluchs erheblich reduziert werden. Die Herausforderung besteht darin, das Bewusstsein zu schärfen und den individuellen Beitrag jedes Familienmitglieds zu einer nachhaltigen und verantwortungsvollen Vermögensgestaltung zu fördern.
Quelle:
– Why wealth rarely survives grandchildren — and how your family can beat the odds (https://www.marketwatch.com/story/why-wealth-rarely-survives-grandchildren-and-how-your-family-can-beat-the-odds-0ec8cb9d?mod=mw_rss_topstories)