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An Muttertag geben Amerikaner insgesamt etwa 10 Milliarden Dollar mehr aus als am Vatertag, was durchaus Fragen nach den Ursachen aufwirft. Verschiedene Faktoren spielen in diese Konsumdifferenz hinein, wobei sowohl gesellschaftliche Rollenbilder als auch wirtschaftliche Aspekte eine Rolle spielen.
Erstens sind die gesellschaftlichen Erwartungen an den Muttertag traditionell höher, da Mütter oft als Hauptbezugspersonen und emotionale Stützen der Familie wahrgenommen werden. Dies spiegelt sich in teureren Geschenken wie Schmuck, Blumen oder exquisiten Abendessen wider. Das Bild der Mutter als der Familie gewidmet und selbstlos trägt dazu bei, dass diese Art der Anerkennung als gerechtfertigt gilt. Der Vatertag hingegen wird weniger ausgeschmückt gefeiert, und Geschenke fallen tendenziell praktischer oder preiswerter aus, wie etwa Werkzeuge oder Grillzubehör. Somit besteht eine wahrgenommene Diskrepanz im Wert der Anerkennung zwischen den Geschlechtern.
Zweitens könnten historische und kulturelle Faktoren darauf hindeuten, warum Väter und ihre Rolle innerhalb der Familie anders wahrgenommen werden. Der Vatertag wurde in den USA erst 1972 offiziell anerkannt, während der Muttertag bereits seit 1914 zelebriert wird, was auf eine tiefere Verwurzelung und Tradition beim Muttertag hindeutet. Darüber hinaus sind die Marketingstrategien rund um den Muttertag stärker ausgeprägt, da dieser Tag eine größere kommerzielle Chance bietet, was sich in größeren Werbebudgets und gezielteren Kampagnen niederschlägt.
Schließlich spielt die veränderte Rolle der Väter innerhalb moderner Familiendynamiken eine Rolle. Väter sind zunehmend in die Kindererziehung und Hausarbeit eingebunden und werden weniger ausschließlich als die “Ernährer” betrachtet als in der Vergangenheit. Diese Entwicklung spiegelt sich möglicherweise noch nicht vollständig in der wirtschaftlichen Anerkennung am Vatertag wider, was zu einer Verschiebung in der Wahrnehmung und den Ausgaben führen könnte. Zusammengefasst bedingt eine Mischung aus eingefahrenen Traditionen, wirtschaftlichem Marketing und sich wandelnden Rollenbildern, dass der Vatertag im Vergleich zum Muttertag eine geringere finanzielle Gewichtung hat.
Quelle:
– Americans spend $10 billion more on Mother’s Day than Father’s Day. What’s going on? (https://www.marketwatch.com/story/why-we-cheap-out-on-fathers-day-8d8f6b3a?mod=mw_rss_topstories)